Veranstaltungsreihe "Wir sind Nachbarn"
Ich will aber "gerade vom Leben" singen....
Einladung zu einer musikalischen Biografie von & mit Sigrid Grajek
Claire Waldoff, als Clara Wortmann 1884 in Gelsenkirchen geboren, war von 1907 bis 1935 der Star auf den Brettern der großen Kabaretts und Varietés - nicht nur in Berlin, wo sie im Bayerischen Viertel lebte. Sie rauchte Pfeife und Zigarre, kippte mit dem Maler Heinrich Zille Nordhäuser Doppelkorn und konnte fluchen wie ein Müllkutscher. Ihre Stimme war das, was man eine „echte Röhre“ nennt. Unangepasst, im „Herrenanzug“ mit Schlips und Kragen traf sie mit „Berliner Schnauze“ und ihren oft aufmüpfigen Liedern wie keine andere den Ton, der die Menschen erreichte, weil sie "gerade vom Leben“ singen wollte.
„Ihre Lieder wurden Gassenhauer, die jedes Kind kannte. Sie war schon eine „neue Frau“, bevor es den Begriff überhaupt gab.
Die Schauspielerin Sigrid Grajek zeichnet zusammen mit ihrer Pianistin vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte singend und spielend die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Künstlerin nach, die am 21. Oktober 2024 ihren 140. Geburtstag hätte.
Wann: Mittwoch, 23. Oktober 24 um 19 Uhr
Wo: Cafe Haberland am Bayerischen Platz
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme - die Veranstaltung ist kostenlos, bitte beachten Sie das begrenzte Platzangebot, frühes Kommen sichert einen Sitzplatz!
Veranstaltungsreihe "Wir sind Nachbarn"
Einladung zu einer Lesung mit Anne Stern
"Meine Freundin Lotte". Biografie der Malerin Lotte Laserstein
Vom NS Staat zur „Dreivierteljüdin“ erklärt, durfte Lotte Laserstein von 1933 an ihren Beruf als Malerin nicht mehr ausüben, auch aus ihrem Amt im Vorstand des Vereins der Berliner Künstlerinnen wurde sie 1933 entlassen und war auf öffentlichen Ausstellungen nicht mehr vertreten.
Ab 1935 arbeitete Lotte Laserstein als Zeichenlehrerin an der jüdischen Privatschule von Luise Zickel im Bayerischen Viertel.
Eine Gedenktafel in der Jenaer Straße 3, wo sie von 1935 bis 1937 lebte, erinnert an die große Malerin.
Die Schriftstellerin Anne Stern erzählt in ihrem Buch „Meine Freundlin Lotte“ von zwei außergewöhnlichen Künstlerinnen, ein Roman über die Berliner Malerin Lotte Laserstein und ihr Lieblingsmodell Traute Rose. Eine Geschichte über zwei starke Frauen und ihren Kampf um Kunst, persönliche Freiheit und ihre Freundschaft – vor dem Hintergrund der wechselhaften Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Anne Stern ist promovierte Germanistin und arbeitete als Lehrerin und in der Lehrerbildung. Ihre Romane über die Berliner Hebamme „Fräulein Gold“ , die seit 2020 bei Rowohlt erscheinen, stehen regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romanbiografie „Meine Freundin Lotte“ erschien 2021.
Moderation: Marita Waibel
Der Buchladen Bayerischer Platz ist mit einem Angebot von Büchern der Schriftstellerin Anne Stern im Cafe Haberland, die vor Ort signiert werden können.
Wann: Mittwoch, 4. September 24 um 19 Uhr
Wo: Cafe Haberland am Bayerischen Platz
Veranstaltungsreihe "Wir sind Nachbarn"
»Deutschsein fünfmal anders. Erinnerungen eines Unangepassten«
Rudolf Schottlaender (* 5. August 1900 in Berlin; † 4. Januar 1988 in Ost-Berlin) war ein deutscher Philosoph jüdischer Abstammung, Altphilologe, Übersetzer und Publizist. Der Nazizeit entkommen, eckte er mit seinen ethischen Grundsätzen, seiner Geradlinig- und Furchtlosigkeit in beiden deutschen Staaten an und zog die Konsequenzen. In seinen Erinnerungen mahnt er, gegen jede Form von
Totalitarismus und Propaganda Widerstand zu leisten.
Dr. Irene Selle liest aus der von ihr mitherausgegebenen Autobiografie ihres Vaters Rudolf Schottlaender. Sie arbeitete unter anderem als Romanistin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR und beim Fernsehsender ARTE in Straßburg. Daneben Lehrtätigkeit an der Technischen Universität Berlin und der Université Mac Bloch, Straßburg. Seit 2012 ist sie
freiberuflich in Berlin tätig.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Wann: Mittwoch, den 14. August 2024 um 19 Uhr
Wo: Im Cafe Haberland, Bayerischer Platz - über dem U-Bahnhof
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme - die Veranstaltung ist kostenlos, bitte beachten Sie das begrenzte Platzangebot, frühes Kommen sichert einen Sitzplatz!
Langer Freitag im Bayerischen Viertel am 12. Juli
Am 12. Juli laden wir die Nachbarinnen und Nachbarn zu unserem traditionellen Fest, dem Langen Freitag ein. Die teilnehmenden Geschäfte bleiben bis 22 Uhr für Sie geöffnet und Sie können in Ruhe bummeln, Rabattaktionen wahrnehmen und die Gastronomie genießen und natürlich die Nachbarschaft treffen. Und der Einzelhandel hält Überraschungen für Sie bereit.
Unterschiedliche Musikgruppen, Spiel und Spaß für Groß und Klein, kulinarische Angebote für Genießer - ein Fest für die Alle im Bayerischen Viertel.
Und für die Kleinen geht es wieder mit der Teilnahmekart auf Tierstempel-Suche. Bei der Rallye könnt ihr für jede volle Karte einen Gewinn am Vereinsstand aussuchen:
Veranstaltungsreihe "Wir sind Nachbarn"
»Wir haben keine andre Zeit als diese«
Jutta Rosenkranz liest aus ihrer Biographie über
Mascha Kaléko
- mit Originaltonaufnahmen der Dichterin
Mascha Kaléko, 1907 in Galizien geboren, wurde in Berlin mit heiter-melancholischen Großstadt-Gedichten bekannt. 1933 erschien der erste Gedichtband „Das lyrische Stenogrammheft“, 1934 folgte der zweite. 1938 musste die Dichterin vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten fliehen und ging nach New York. Ihre Emigrations-Gedichte publizierte sie 1945 in dem Band „Verse für Zeitgenossen“. 1956 besuchte sie erstmals seit der Emigration wieder Deutschland und Berlin. 1959 zog sie mit ihrem Mann nach Israel. Das Motiv der Heimatlosigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Verse. 1975 starb sie in Zürich.
Ihre Verse stehen in der Tradition von Heinrich Heine, Kurt Tucholsky und Erich Kästner, doch Mascha Kaléko hat einen eigenen Stil entwickelt. In ihrer Poesie spiegeln sich persönliches Schicksal und zeitgeschichtlicher Hintergrund auf eindrucksvolle Weise. Sie war die erfolgreichste deutschsprachige Dichterin des 20. Jahrhunderts, deren Lyrikbände - nach denen von Goethe - die höchsten Auflagen erreichten. Ihre zeitlosen Gedichte faszinieren immer neue Generationen von Leserinnen und Lesern.
Jutta Rosenkranz lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie hat Gedichte, Prosa, Autoren-Porträts und Hörfunk-Features veröffentlicht und ist Herausgeberin mehrerer Lyrik-Anthologien. 2007 publizierte sie die erste Biographie über Mascha Kaléko und
2012 die von ihr herausgegebene und kommentierte Mascha-Kaléko-Gesamtausgabe. Sie ist Kuratorin der ersten Mascha-Kaléko-Ausstellung, die sie 2007/2008 für das Literaturhaus Berlin konzipierte.
Wann: Dienstag, den 11. Juni um 19 Uhr
Wo: Im Cafe Haberland, Bayerischer Platz - über dem U-Bahnhof
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme - die Veranstaltung ist kostenlos, bitte beachten Sie das begrenzte Platzangebot, frühes Kommen sichert einen Sitzplatz!
Veranstaltungsreihe "Wir sind Nachbarn"
Nutze deine Stimme. Sonst entscheiden andere für dich
Einladung zu unserer Informationsveranstaltung und Diskussionsrunde vor der Europwahl 24:
Wir heißen die Berliner Kandidatinnen für die bevorstehende Europawahl am 9. Juni, Hildegard Bentele, EU-Parlamentarierin und Kandidatin der CDU und Gaby Bischoff, EU-Parlamentarierin und Kandidatin der SPD herzlich willkommen. Die Kandidatinnen werden uns Einblicke in ihre Positionen zu den wichtigsten Themen der nächsten Jahre geben und stehen anschließend für Gespräche zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen und eine anregende Diskussion,
Wann: 15. Mai um 20 Uhr
Wo: Cafe Haberland, Bayerischer Platz, über dem U-Bahnhof
Veranstaltungsreihe "Wir sind Nachbarn"
Eine jüdische Familiengeschichte - Stralsund und Berlin-Schöneberg
Über die historischen Recherchen ihres mittelalterlichen Stadthauses in Stralsund ist die Cellistin Friederike Fechner auf die frühere Eigentümerschaft einer jüdischen Lederwarenhandelsfamilie gestoßen, die im Juni 1938 nach Berlin-Schöneberg floh. Ein Teil der Familie lebte vorübergehend am Bayerischen Platz. Die Nachkommen, die nichts von einander wussten, hat sie wieder zusammen geführt.
Frau Fechner zeigt uns einen Film und berichtet von ihrer aufwendigen Recherche zu Namen, Schicksalen und Geschichten der weitverzweigten Familie Blach.
Wann: Montag, den 26. Februar um 19 Uhr im Cafe Haberland
Monatlicher Stammtisch an jedem 1. Montag im Monat
Wir laden Nachbarinnen und Nachbarn zu unserem monatlichen Stammtisch ein, der jeden 1. Montag im Monat ab 19 Uhr im Cafe Haberland stattfindet. Wir treffen uns in ungezwungener Runde zum Gespräch und zum Austausch und bieten die Möglichkeit, die Nachbarschaft kennen zu lernen.und Kontakte zu knüpfen.
Die nächsten Stammtisch-Treffen finden am 3. Juli und am 7. August statt, wir freuen uns auf die Nachbarschaft!
Nachbarn helfen Nachbarn
Liebe Mitglieder im Verein Quartier Bayerischer Platz,
liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
auch nach der Corona-Krise bieten wir unsere Nachbarschaftshilfe weiterhin an. Wenn Sie Unterstützung beim Einkauf, Begleitung zu einem Termin oder auf einen Spaziergang möchten, wenn Sie einen Gesprächspartner, eine Gesprächspartnerin suchen, helfen wir gerne.
Der Verein Quartier Bayerischer Platz bietet an, Hilfsangebote und Nachfragen aufzunehmen, sie zusammenzuführen und die Kontakte zwischen Beiden herzustellen.
Schreiben Sie uns bitte eine E-Mail mit Namen, Adresse und Telefonnummer, wenn Sie eine Hilfe nutzen oder eine Unterstützung anbieten möchten.
Unsere E-Mailadresse lautet: info[at]quartierbayerischerplatz.de, telefonisch sind wir Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr unter 23607503 zu erreichen.
Scheuen Sie sich nicht, um eine kleine Gefälligkeit zu bitten, die eine große Hilfe für Sie bedeuten kann - wir bieten Nachbarschaft!.
Herzliche Grüße
Vorstand des Vereins Quartier Bayerischer Platz e.V.
Eine App gegen das Vergessen
Jetzt ist sie fertig, die App für eins der eindringlichsten Denkmäler Berlins, den 80 Schildern "Orte des Erinnerns" im Bayerischen Viertel, entworfen und installiert von den beiden Künstlern Renata Stih und Frieder Schnock im Jahr 1993.
Die Textseiten zeigen Kurzfassungen nationalsozialistischer Gesetze und Verordnungen, mit denen schrittweise die Entrechtung der Juden in Berlin vorangetrieben wurde.
Die Tafeln mit Motiven und Texten an den Laternenpfählen gehören für uns Bewohnerinnen und Bewohner des Bayerischen Viertels zum Alltag, konfrontieren uns aber täglich mit Repressionen und Entrechtung der jüdischen Mitbewohner und halten damit die Erinnerung an den Holocaust wach.
Die App eröffnet neue Möglichkeiten vor Ort, aber natürlich auch ortsunabhängig, SchülerInnen, Studierenden und Interessierten im In- und Ausland dieses einzigartige Projekt näher zu bringen und einen wichtigen Beitrag gegen wieder aufkeimenden Antisemitismus und Rassismus zu leisten.
Bisher gibt es die App in vier Sprachen, Deutsch, Englisch, Französisch und Hebräisch - weitere Sprachen sind in Arbeit.